Das Osteom der Nasennebenhöhlen ist ein Knochentumor, der mit einer Häufigkeit von etwa 1 % (0,4-3 %) beobachtet wird. Er tritt häufiger bei Männern als bei Frauen auf und wird meist im 3. bis 4. Lebensjahrzehnt diagnostiziert. Am häufigsten tritt das Osteom in der Stirnhöhle auf. Die Wachstumsrate ist sehr unterschiedlich und wird mit 0,4-6 mm pro Jahr angegeben. Das Osteom ist ein immer gutartiger Tumor, er wird nicht bösartig. Kleine Osteome, die keine Beschwerden verursachen, bedürfen keiner Therapie. Osteome, die Beschwerden verursachen oder zu Komplikationen führen, sollten operativ entfernt werden. Das typische Beschwerdebild ist die akute Sinusitis (Stirnhöhlenentzündung, Sinusitis frontalis), die durch die Verlegung des Stirnhöhlendrainagebereiches durch das Osteom verursacht wird. Große Osteome können durch ihre Raumforderung nach außen sichtbar sein oder sich in Richtung Augenhöhle vorwölben.

In vielen Fällen ist eine endonasale endoskopische Entfernung dieses Tumors möglich. Die Entscheidung zum Zugang muss jedoch individuell anhand der Anatomie und der Größen-ausdehnung des Tumors getroffen werden.

Das invertierte Papillom der Nase und Nasennebenhöhlen ist ein Schleimhauttumor, bei dem sich die Schleimhaut fingerförmig in das darunter liegende Gewebe einstülpt. Es macht 0,5-4 % der Nasentumoren aus, von 100.000 Einwohnern pro Jahr ist ca. 1 Patient von diesem Tumor betroffen. Er wird hauptsächlich im 5. – 6. Lebensjahrzehnt diagnostiziert und tritt vor allem im Bereich der lateralen Nasenwand, im vorderen Siebbein und der Kieferhöhle auf. Selten wird in normalen Polypen ein invertiertes Papillom im Nachhinein histologisch diagnostiziert (< 1%). In einigen Fällen kann ein invertiertes Papillom primär bösartige Anteile enthalten, in anderen Fällen kann ein invertiertes Papillom bei wiederkehrendem Wachstum bösartig werden. Aus diesem Grund sollte ein invertiertes Papillom möglichst immer operativ entfernt werden.

Von besonderer Wichtigkeit in der operativen Therapie des invertierten Papilloms ist es, im Bereich der Ursprungszone des Tumors den darunter liegenden Knochen so abzutragen, dass etwaige Einstülpungen in den Knochen vollständig entfernt sind und hieraus kein erneutes Wachstum entstehen kann. Es wurden eine Vielzahl von operativen Techniken entwickelt, um ein endonasales endoskopisches Vorgehen zu ermöglichen. Auch Kiefer- und Stirnhöhle sind auf diese Weise in den meisten Fällen durch die Nase vollständig einsehbar und ein invertiertes Papillom entfernbar.