Das Auge ist feucht, betroffene Patienten empfinden den Drang, sich immer wieder abwischen zu müssen. Es findet sich ein mehr oder weniger ständig vermehrter Sekretfilm und häufig auch gelbliches Sekret im Bindehautsack. Die Bindehaut und auch der Tränensack können eine chronische und zusätzlich wieder kehrende akute Entzündung entwickeln.

Ursache sind Engstellen (Stenosen) der ableitenden Tränenwege, die meist Folge von Entzündungen sind. Gelegentlich sind auch z.B. Tumoren, Voroperationen an Nase und Nasennebenhöhlen oder sogenannte Steine im Tränensack, selten Fehlbildungen die Ursache.

Als Therapie hat sich in den meisten Fällen die Operation durch die Nase, endonasale endoskopische Tränenwegsoperation (Dakryozystorhinostomie), etabliert. Hierbei  wird unter Umgehung der Engstelle eine direkte Öffnung vom Tränensack in die Nase hergestellt. Ein Tränensackkonkrement kann auf diesem Weg leicht entfernt werden, was bei sogenannten transkanalikulären Therapieverfahren nicht möglich  ist.

Bei der häufiger postsakkalen Tränenwegsstenose (Engstelle „hinter“ dem Tränensack) ist das Einlegen einer Silikonschienung üblicherweise nicht erforderlich. Diese erfolgt allerdings bei Engstellen vor oder im Tränensack und wird dann für bis zu 6-12 Monate belassen.

Die Vorteile der endoskopischen Dakryozystorhinostomie sind die kürzere Operationsdauer, geringere Komplikationsrate und ein reduziertes Krankheitsgefühl des Patienten im Vergleich zu einer Operation von außen.

Tränenwegsoperation