Die seitliche Nasenwand wird durch drei Nasenmuscheln (untere, mittlere und obere) aufgeworfen, die aus einem Knochenkern und einen diesen umgebenden Schleimhautmantel bestehen. Die untere Nasenmuschel ist das Hauptorgan, das für die respiratorische Funktion der Nase zuständig ist, Klimatisierung der Atemluft und Regulation der Durchgängigkeit durch die Nase. Die mittlere Nasenmuschel bildet einen Teil des Eingangs zu den Nasennebenhöhlen. Die obere Nasenmuschel beherbergt einen Teil der Riechschleimhaut. Wichtig ist, dass die Schleimhaut der Nasenmuscheln und hier vor allem der unteren Nasenmuschel einen sogenannten Nasenzyklus durchläuft, das ist ein immer regelmäßiges An- und Abschwellen der Schleimhaut in einem mehrstündigen Abstand, wobei immer eine Seite abgeschwollen und die andere parallel dazu angeschwollen ist und umgekehrt. Derzeit nimmt man an, dass sich die Schleimhaut in der Phase der Anschwellung in einer Art Ruhephase befindet, die Nase wird als „zu“ empfunden und nimmt nicht oder wenig an der respiratorischen Funktion teil, während bei abgeschwollener Schleimhaut die Luft durch die Nase strömt, die Nase also arbeitet.

In der Phase der Schwellungsumkehr findet sich eine mittelgradige Anschwellung beider Nasenmuscheln. Die Luftdurchgängigkeit bleibt insgesamt weitgehend gleich und sollte für normale körperliche Aktivität ausreichen. Üblicherweise ist nur eine beidseitige starke Anschwellung der Nasenmuscheln mit entsprechender Nasenatmungsbehinderung und notwendiger Mundatmung als krankhaft einzustufen.

Die Hauptfunktionen der Nase sind

  • die Abwehr gegenüber Viren, Bakterien und Fremdstoffen, die von außen durch die Nase in den Körper gelangen. Dies erfolgt durch Mechanismen der angeborenen Immunität (z.B. Intaktheit der Schleimhaut, geordneter Schleimtransport über Flimmerhaare – mukoziliare Clearance, antimikrobielle Peptide im Nasensekret) und der adaptiven, erworbenen Immunität (B- und T-Lymphozyten)
  • das Riechen, das durch spezielle Riechzellen im oberen Bereich der Nase (obere , tlw auch mittlere Nasenmuschel und Nasenscheidewand) realisiert wird
  • die Klimatisierung der Einatemluft durch Befeuchten und Anwärmen. Hierzu kann auch die Reinigung gezählt werden, die differenziert werden kann in Filtration (das Entfernen von Partikeln aus der Luft), Deposition (das Entfernen von Partikeln durch Ablagerung auf der Schleimhaut), Retention (das Zurückhalten von hauptsächlich gasförmigen, nicht partikelförmigen Luftanteilen) und die Clearance (der Abtransport von abgelagerten Partikeln auf der Schleimhaut durch das Flimmerepithel).
  • die hierbei erfolgende Nasenatmung.

Die Klimatisierung der Atemluft erfolgt durch die Schleimhaut, die eine Fläche von etwa 100–200 cm² hat. Täglich durchströmen etwa 10 000-15 000 l Atemluft die Nase eines Erwachsenen. Bereits im Nasenrachenraum werden bei Atmung unter normalen Raumluftbedingungen eine Atemwegstemperatur von etwa 31-34 °C und eine relative Luftfeuchtigkeit von 90–95 % erreicht.

Die innere Nase ist hinter dem Naseneingang mit einer Flimmerhärchen-Schleimhaut bedeckt. Zwischen den Flimmerzellen gibt es Zellen, die Sekret zur Befeuchtung der Schleimhaut produzieren. Die Flimmerzellen besitzen jeweils etwa 200 Flimmerhaare, die durch einen geordneten Transport Sekret und Schadstoffe in Richtung Nasenrachen transportieren. Der Transport funktioniert wie ein sich im Wind wiegendes Getreidefeld. Die Aktivität der Flimmerhaare ist abhängig von angeborenen und erworbenen Erkrankungen und von Umweltfaktoren wie z.B. Rauchen. Letzteres ist für den Transport schädlich. Die normale Schleim­transport­geschwindigkeit beträgt 3–25 mm pro Minute.

Die Nasennebenhöhlen (NNH) sind luftgefüllte Nebenräume der Nasenhöhle und mit dieser durch enge Verbindungswege verbunden. Es gibt auf jeder Seite 4 NNH: die Kieferhöhle, Stirnhöhle, Keilbeinhöhle und das Siebbeinzellsystem. Die NNH grenzen an die Augenhöhle und die Schädelbasis. Die Kieferhöhle hat enge Lagebeziehungen zu den Oberkieferzähnen, die Keilbeinhöhle zum Sehnerven. Die Drainage der Nasennebenhöhle erfolgt über enge Kanäle in die Nasenhöhle, von der das Sekret wie auch Verschmutzung aus der Atemluft von draußen über die Flimmerzellaktivität in den Nasenrachen transportiert und von dort verschluckt werden.

Die Entwicklung der Nasennebenhöhlen erfolgt weitgehend erst nach der Geburt. Bei Geburt ist nur das Siebbein und in ganz geringem Ausmaß die Kieferhöhle vorhanden. Ab dem 4. Lebensjahr beginnt etwa die Belüftung der Stirn- und Keilbeinhöhle. Erst mit dem Erwachsenenalter ist die Belüftung der Nasennebenhöhlen abgeschlossen.

Die Funktion der Nasennebenhöhlen ist bisher nicht eindeutig geklärt. Diskutiert werden z.B., dass sie zur Reduktion des Kopfgewichtes beitragen, eine Isolationsschicht gegenüber Hitze- und Kälteeinwirkung darstellen, einen Resonanzraum für die Stimme bilden, als Knitterzone eine Schutzwirkung bei Unfällen ausüben, eine Hilfe beim Schwimmen darstellen, respiratorische Funktionen mit Erwärmung und Befeuchtung der Atemluft ausüben, Schleim zur Befeuchtung der Riechschleimhaut abgeben.